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Dank KI: Ein eigener Podcast für jeden Nutzer

Audio boomt. Rund die Hälfte der Deutschen ab 16 Jahren hört nach einer Befragung des Digitalverbands Bitkom Podcasts – und das in allen Altersklassen, auch wenn die Nutzung vor allem bei den 14- bis 25-Jährigen besonders stark ist. Rund zwei Stunden pro Woche verbringen die Hörerinnen und Hörer vor Audio-Plattformen wie YouTube, Spotify & Co.. Vor allem zwischen 2020 und 2022 hat laut ARD.ZDF-Medienstudie die Podcastnutzung zugenommen.

Wir von THINKING LABS verfolgen diesen Trend interessiert und aktiv mit: Text-to-speech, um sich Nachrichten auf Websites vorlesen zu lassen, sind der nedrigschwelligste Ansatz, wie Verlage auf darauf reagieren können, dass User Inhalte in den verschiedensten Darstellungsformen (und eben immer mehr als Audio) erwarten. Die Idee, verschiedene Textbeiträge zu einem journalistischen Podcast zusammenzuschnüren, ist die Kür.

 

Der Podcast-Generator ist viel mehr als text-to-speech

 

Die Kür sind von einem Podcast-Generator erstellte Audios deshalb, weil sie viel mehr sind als vorgelesene Texte. Schließlich soll die Qualität für Hörerinnen und Hörer nicht schlechter sein als bei professionell mit viel Handarbeit gemachten Podcasts. Durch NotebookLM von Google sind wir es inzwischen schon gewohnt, dass aus Texten gesprochene Dialoge werden – wie bei Radionachrichten in Jugendwellen üblich. Gute Podcasts zeichnen sich aber auch dadurch aus, dass die Moderatoren einen unverwechselbaren Charakter erhalten (egal ob als geklonte Stimme eines Journalisten oder künstlicher Station Voice), dass sie dank professioneller Formatentwicklung gut durchhörbar sind, dass auch O-Töne wie in einem gebauten Radiobeitrag an den passenden Stellen eingespielt werden– und nicht zuletzt dass Flächen eingebaut sind, die sich mit Werbung gut vermarkten lassen.

 

Neue Werbekunden werden durch automatisch generierte Podcasts erreicht

 

Dadurch wird es für Verlage und Unternehmen mit viel Content spannend, ihre textbasierten Inhalte auch als Audio für Kunden auszuspielen. Denn die Inhalte sind bereits erstellt; dieser Kostenblock fällt weg, wenn man einen Podcast-Generator nutzt. Es geht darum, die Zielgruppe neben Print, E-Paper, Social Media und der klassischen Website zu verbreitern. Durch Large Language Models lässt sich auch die Sprache durch eine andere Wortwahl für Podcasts verjüngen. Schon kann man Werbung bei einer anderen, in der Regel eben jüngeren Zielgruppe platzieren. Dies funktioniert zum einen durch Pre-Rolls, zum anderen aber auch durch eingebaute Werbeblöcke, das Sponsoring von Wetter oder spezifischen Rubriken und Affiliate Marketing.

Podcasts als ein skalierbares Geschäftsmodell

 

Und weil die Inhalte bereits vorhanden sind, ermöglicht ein Podcast-Generator, das Geschäftsmodell zu skalieren. So kann ein regionaler Zeitungsverlag für jede Kleinstadt einen eigenen Podcast erstellen und ein Fachverlag für jede noch so spezifisch kleine Zielgruppe. Selbst die Vision, einen individuellen Podcast für jeden Nutzer zu erzeugen, scheitert derzeit nicht an technischen Hürden, sondern nur an den noch recht hohen Preisen für Token. Hyperlokaler Journalismus und Nischen-Podcasts im B2B- und B2C-Bereich sind dank eines Podcast-Generators aber heute schon möglich – ohne dass man journalistische Abstriche machen muss.

Von Markus Kaiser