Blogbeitrag

KI Highlights Briefing - 2025/02

Generative Künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant – und wer hat neben dem Tagesgeschäft schon die Zeit, alles im Blick zu behalten? Für uns gehört es zum Job, Entwicklungen zu verfolgen, zu filtern und einzuordnen, damit wir Sie fundiert beraten können.

Wir dachten uns: Vielleicht ist es für Sie spannend, direkt von unseren Recherchen zu profitieren. Hier finden Sie unsere Highlights der letzten zwei Wochen – handverlesen, kompakt und mit Links für alle, die tiefer einsteigen möchten. Dieses Format ist neu, und wir freuen uns über Ihr Feedback, damit wir es optimal für Sie weiterentwickeln können. Viel Spaß beim Lesen!

Business-Highlights

Nach einem heißen KI-Sommer wirkten die letzten beiden Wochen vergleichsweise ruhig – doch OpenAI dominiert weiter die Schlagzeilen, nicht zuletzt durch den Dev Day 2025 am 6. Oktober.

OpenAIs Hunger nach Rechenleistung


The Decoder zeichnet in einem lesenswerten Beitrag nach, wie groß OpenAIs Hunger nach Rechenleistung inzwischen geworden ist – und welchen enormen Kapitalbedarf das Unternehmen dafür aufbaut. Demnach hat OpenAI Verträge im Umfang von rund einer Billion US-Dollar für Rechenleistung mit Partnern wie Nvidia, AMD, Oracle und CoreWeave abgeschlossen. Zusätzlich haben OpenAI und Broadcom eine strategische Partnerschaft angekündigt, um eigene KI-Prozessoren zu entwickeln und gemeinsam bis 2029 ganze 10 Gigawatt an KI-Beschleunigern zu deployen.

Analysten kritisieren, dass die Vereinbarungen teils zirkuläre Finanzierungsstrukturen beinhalten, bei denen Investitionen der Partner wieder in deren eigene Produkte zurückfließen. Das nährt Spekulationen, ob sich im KI-Sektor bereits eine neue Investitionsblase bildet – und erinnert manche Beobachter an die Dotcom-Ära vor 25 Jahren.

KI-Strategie der EU


Die EU will mit einer neuen KI-Strategie die digitale Souveränität Europas stärken und die Abhängigkeit von den USA und China verringern. Zentrales Ziel der Strategie ist es, offene und wiederverwendbare generative KI-Lösungen „Made in Europe“ zu fördern. Öffentliche Verwaltungen sollen dabei gezielt als Nachfrager auftreten, um die Verbreitung dieser Systeme anzustoßen und die europäische Start-up-Landschaft im KI-Bereich zu stärken.

Kalifornien reguliert weiter


Kalifornien hat neben dem erst kürzlich verabschiedeten Transparenzgesetz (SK 53) mit SB 243 ein weiteres Gesetz beschlossen, das sich speziell an den Schutz von Jugendlichen richtet. KI-Companion-Bots dürfen künftig nicht mehr vortäuschen, Menschen zu sein, und sind verpflichtet, Maßnahmen gegen Selbstgefährdung und schädliche Inhalte zu ergreifen. Das Gesetz tritt im Januar 2026 in Kraft und ist eine direkte Reaktion auf Berichte über psychische Schäden im Umgang mit KI-Chatbots.

Software-Highlights


Bei OpenAI arbeitet man intensiv daran, dass Nutzer den Chatbot in ihrem digitalen Alltag künftig gar nicht mehr verlassen müssen. Nick Turley, Leiter von ChatGPT, erklärte in einem Interview mit TechCrunch, dass OpenAI ChatGPT langfristig zu einer Art Betriebssystem für KI-Anwendungen ausbauen will. Daraus leiten sich auch die zwei zentralen Highlights des OpenAI Dev Day 2025 ab:

Apps in ChatGPT


Mit dem neuen Apps SDK führt OpenAI eine Funktion ein, mit der Entwickler interaktive Apps direkt innerhalb von ChatGPT-Gesprächen erstellen können. Nutzer können Anwendungen wie Spotify, Figma oder Expedia direkt im Chat aufrufen, entweder per Namensaufruf oder durch kontextbasierte Vorschläge von ChatGPT. Die Apps bieten eingebettete interaktive Oberflächen (z. B. Karten, Playlisten), ohne dass man den Chat verlassen muss.

Open AI Agent Kit

OpenAI stellt weiterhin AgentKit vor – ein integriertes Toolset, mit dem Entwickler KI-Agenten effizienter entwerfen, einsetzen und optimieren können. Zu den Kernkomponenten gehören ein visueller Agent Builder zur Gestaltung von Workflows, eine Connector Registry zur Verwaltung von Daten- und Toolanbindungen sowie ChatKit zur nahtlosen Einbettung von Chat-Agenten. Darüber hinaus bietet AgentKit erweiterte Funktionen wie automatisiertes Prompt-Tuning, integrierte Sicherheitsmechanismen und Unterstützung für Modelle von Drittanbietern.

Google KI Modus

Google bringt den AI Mode in die Suche auch nach Deutschland, Österreich und in die Schweiz, und das auch in deutscher Sprache. Dieser Modus nutzt das KI-Modell Gemini 2.5, verknüpft die Echtzeit-Suche mit dem Knowledge Graph und ermöglicht interaktive Nachfragen statt reiner Linklisten. Der KI-Modus kann über www.google.com/ai oder durch Klicken auf „KI-Modus“ unterhalb der Suchleiste auf Google aufgerufen werden.

Hardware-Highlights

Nvidia DGX Spark

Mit rund fünf Monaten Verzögerung hat Nvidia begonnen, die lang erwartete DGX Spark auszuliefern – einen kompakten KI-Rechner im Mini-PC-Format. Die ersten Reviews fallen gemischt aus: Bei einem Preis von rund 3.500 Euro hatten viele mehr Leistung erwartet, zumal AMD mit der Strix Halo-APU inzwischen eine günstigere Alternative mit ähnlicher Performance bietet. Punkten kann die DGX Spark vor allem durch die Verfügbarkeit des Nvidia-Ökosystems im Taschenformat. Dank bis zu 128 GB Speicher lassen sich auch größere Modelle lokal betreiben – ein interessantes Angebot für KI-Entwickler, die im eigenen Labor experimentieren wollen.

KI-Modell-Highlights

Claude Haiku 4.5

Anthropic stellt Claude Haiku 4.5 vor, also ein Update des kleinsten und kosteneffizientesten Modells der Claude-Familie. Es ist mit geringer Latenz auf Echtzeitanwendungen optimiert und soll an Claude Sonnet 4 qualitativ heranreichen bei einem Drittel der Kosten.

Google Veo 3.1

Google stellt Veo 3.1 vor und gibt damit eine Antwort auf Open AIs Sora 2. Wie der Versionssprung schon andeutet, sind die Neuerungen aber nicht revolutionär.

Microsoft MAI-Image-1


Microsoft emanzipiert sich weiter von OpenAI und stellt mit MAI-Image-1 sein erstes selbstentwickeltes Modell zur Bildergenerierung vor. Das Modell ist laut Microsoft auf photorealistische Ausgaben optimiert.

Entwickler-Highlights


Für Entwickler tut sich etwas im Bereich Sicherheit:

AI Security bei Google


Google startet drei zentrale Initiativen zur Absicherung des KI-Ökosystems: das AI Vulnerability Reward Program, mit dem Sicherheitsforscher für das Aufdecken von Schwachstellen in KI-Systemen prämiert werden; die Weiterentwicklung des Secure AI Framework (SAIF 2.0), das Best Practices für die Absicherung von Modellen, Agenten und Toolchains definiert, sowie der neue KI-Agent CodeMender, der automatisch Schwachstellen in Code erkennt und Korrekturen vorschlagen kann.

Wenn KI KI auditiert


Anthropic hat mit Petri ein Open-Source-Tool veröffentlicht, das automatisierte Sicherheitsprüfungen von KI-Modellen ermöglicht. Petri simuliert Interaktionen mit einem Modell und lässt ein zweites Modell die Ergebnisse nach Risiko-Kriterien wie Täuschung oder Belohnungsmanipulation bewerten. Das Tool soll Audits effizienter machen und die Forschung zu sicherem KI-Verhalten beschleunigen.

Spezielles Highlight


Für alle, die gerne Podcasts hören, hier ein besonderes Highlight: Mathias Döpfner hat in der ersten Folge seines neuen Podcasts MD MEETS ein spannendes Interview mit Sam Altman, dem CEO von Open AI, geführt.

Das war unser Überblick der letzten Wochen rund um generative KI. Wir hoffen, Sie konnten ein paar spannende Impulse mitnehmen. Wir freuen uns sehr über Ihr Feedback zu diesem Format.