Auf diesem Bild ist eine Wand mit Post-its zu sehen. Dahinter stehen auf diesem von Google Gemini generierten Bild Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Büro von THINKING LABS, um einen Visions-Workshop zu Künstlicher Intelligenz durchzuführen.
Blogbeitrag

Mehr als nur ein Tool: Der Weg von der Vision zur KI-Einführung

Visions-Workshop, Innovationsmanagement, Formatentwicklung, Entwicklung und Implementierung sowie Change Management: Wenn man diesen ganzheitlichen Weg bei der Einführung von KI geht, hat man die maximale Sicherheit dafür, dass die eigene KI-Strategie zum Erfolg führt. Der Einstieg ist auch kostengünstig möglich.

Von Markus Kaiser

Eine typische Anfrage für einen KI-Beratungsauftrag beginnt nicht selten so: „Welche KI-Tools können Sie uns empfehlen?“ Meist gefolgt von der Frage, wo andere Unternehmen Künstliche Intelligenz bereits einsetzen. Das Problem daran: Ohne zu wissen, wie KI dem individuellen Unternehmen bzw. der jeweiligen Organisation helfen kann, bringt eine Liste mit den Top Ten der angesagtesten Programme niemandem etwas. Und jedes Unternehmen ist einzigartig, jedes steht vor anderen Herausforderungen, jedes hat andere Wachstumsziele.

Daher drehen wir es bei THINKING LABS um: Wir fragen zuerst danach, welche Arbeitsschritte die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nur ungern verrichten, welche am meisten Zeit im Alltag verschlingen, und wo sie Möglichkeiten für neue Produkte oder Services sehen, die aus Zeitgründen bisher nicht umgesetzt werden können. Meist ist Künstliche Intelligenz für diese drei Szenarien die Lösung, um Prozesse zu optimieren oder neue Geschäftsmodelle zu entwickeln – vor allem wenn es um wiederkehrende und skalierbare Vorgänge geht.

Change Management at its best

Bei dieser Vorgehensweise verschwindet auch die Angst der Mitarbeitenden recht schnell wieder, dass KI doch nur dazu genutzt werde, um Stellen abzubauen. Change Management at its best.

Der Weg, zuerst die Chancen für Künstliche Intelligenz herauszuarbeiten, bedeutet auch, das Unternehmen ganzheitlich zu betrachten: Idealerweise beginnt es – sofern noch nicht vorhanden – mit einem Visions-Workshop, um wie oben beschrieben herauszufinden, an welchen Stellen KI am meisten unterstützen kann, den besten Mehrwert erzielt und wie und wo KI zur Corporate Identity der Organisation passt.

Iterativ, kreativ und nutzerzentriert

Eingebettet werden sollte die Einführung von KI immer durch ein strukturiertes Innovationsmanagement. Wir bei THINKING LABS setzen mit unseren zertifizierten Design-Thinking-Coaches zum Beispiel auf bewährte Ansätze wie Design Thinking oder Lean Startup. Der Vorteil: Wir gehen hierbei iterativ, kreativ und nutzerzentriert vor und können damit weitgehend sicherstellen, dass die KI-Anwendung später auch von Kundinnen und Kunden erfolgreich genutzt wird.

In dieser schnelllebigen Zeit ist es besonders wichtig, dank dieser Frameworks agil vorzugehen. Ein strukturiertes Innovationsmanagement bedeutet auch, Prioritäten zu setzen, so dass eine gemeinsame Roadmap erstellt und in ersten Teilschritten das Fundament auch für komplexere Themen gelegt werden kann. Dies ermöglicht einen kostengünstigen Einstieg bei der Einführung von KI.

Formatentwicklung zieht sich bei allen KI-Produkten durch

Die Formatentwicklung spielt eine zentrale Rolle bei KI-Angeboten. Am Beispiel des Podcast-Generators haben wir schon einmal erläutert, worauf zu achten ist: Hier geht es nicht einfach nur um Text-to-Speach, sondern um das Umformulieren in Richtung von Dialogen, einem roten Faden, der sich durch das Audio zieht, Rubriken als Wiedererkennungsmerkmal und der Entwicklung von Charakteren als Moderatorin und Moderator, die zur eigenen Marke passen. Das Thema Formatentwicklung zieht sich bei KI-Produkten durch alle Branchen und auch andere Anwendungen, wie zum Beispielen Avataren und Chatbots.

Die Programmierung und IT-Entwicklung wird – wenn man dies alles beherzigt hat – viel passgenauer sein. Die User Experience gewinnt dadurch massiv. Wichtig ist auch, dass die KI-Anwendungen in die bestehende IT-Infrastruktur integriert werden. Schließlich will niemand aufgrund von neuen KI-Anwendungen Mehrarbeit haben, schlimmstenfalls sogar Texte mit Copy & Paste in andere Programme kopieren oder Fotos und Audiofiles an verschiedenen Stellen abspeichern müssen.

Wie die Chancen ausgeschöpft werden

Rund wird die Implementierung von KI dann, wenn auch Change Management mitgedacht wird. Hier legt man den Fokus auf die menschliche Seite des Wandels. Letztlich hat aber auch dies einen betriebswirtschaftlichen Hintergrund: Man möchte die Zeit der Umstellung und damit niedrigerer Produktivität möglichst geringhalten, es sollten so viele Mitarbeitende wie nur möglich mitgenommen werden, und Chancen der neuen Arbeitsweisen sollten möglichst weitgehend ausgeschöpft werden.

Vom Visions-Workshop, strukturiertem Innovationsmanagement und Formatentwicklung über professionelle Entwicklung und Implementierung bis hin zu Change Management: Wenn man diesen ganzheitlichen Weg bei der Einführung von KI geht, hat man die maximale Sicherheit dafür, dass die eigene KI-Strategie zum Erfolg führt.

Der Autor ist Design-Thinking-Coach, Formatentwickler und Change Manager bei THINKING LABS und Professor für digitalen Journalismus, Medieninnovationen und Change Management an der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm.